YOUR SILENT WORDS
Mia war das schönste, freundlichste und liebenswerteste Mädchen, das ich je gesehen habe. Und sie ist es auch heute noch, Jahre später. Trotz ihrer Traurigkeit, der Unsicherheit und der Narben, die sie innerlich wie äußerlich trägt. Ich wünschte nur, sie könnte erkennen, wie wertvoll sie ist.
Aaron war der hübscheste, netteste und klügste Junge, den ich je kennengelernt habe. Und auch heute ist er das noch. Mit seinem Wahnsinnslächeln, der samtenen Stimme und der Art, wie er mich ansieht, ist er einfach perfekt. Ich frage mich nur, wann er erkennt, dass ich nicht gut genug bin.
Mias Gefühlswelt ist ein Chaos aus Unsicherheit, Verzweiflung und dem ständigen Wunsch, geliebt zu werden. Als Borderlinerin kämpft sie beinah täglich mit den Zweifeln, Ängsten und Bewältigungsstrategien, die diese Krankheit ihr diktieren. Während ihr Leben einer perspektivenlosen Gratwanderung gleicht, hat Aaron klare Wünsche und Ziele, die er verfolgt, auch wenn das Schicksal ihm dabei Steine in den Weg legen will.
Die beiden haben eine gemeinsame Vergangenheit – aber haben sie auch eine gemeinsame Zukunft?
TRIGGERWARNUNG
Folgende Themen werden in diesem Buch aufgegriffen:
Verbale Gewalt
Alkoholmissbrauch
Toxische Beziehungsverhältnisse
Selbstverletzung und selbstschädigendes Verhalten
358 Seiten
Auszug aus „Your silent Words“:
Ich schlucke gegen den riesigen Kloß an, der meinen Hals blockiert. Ich will all das tun. Ich will weinen, schweigen, schreien, schlagen und mich selbst verletzen. Ich will, dass der Schmerz aufhört und ich will mich nicht mehr so fühlen, als wäre ich nichts wert. Ich will, dass Aaron verschwindet und ich ihm nie wieder unter die Augen treten muss und ich will, dass er mich in den Arm nimmt, bis alles vorbei ist.
»Kannst du mich einfach nur festhalten?«, bringe ich kaum hörbar hervor, während er mich nicht aus den Augen lässt. »Bitte?«
Sein Blick wird eine Spur weicher, als er antwortet. »Alles, was du willst, Babygirl.« Dann nimmt er mir vorsichtig die Klinge ab, lässt sich auf ein Knie fallen und legt seine Arme um mich.
Das ist besser. Das ist besser als jeder Alkohol und jedes Schneiden. Es ist besser als bedeutungsloser Sex und alles andere, was ich jemals versucht habe. Aarons Körper an meinem ist der ultimative Skill. Ich will in ihn hineinklettern und mich in ihm vergraben. Ich will nie wieder woanders sein, und so weine ich stumm, während er mich festhält und an sich drückt, als würde ich sonst zerbrechen. Und genauso fühle ich mich auch, doch mit jedem meiner Atemzüge und jedem seiner Herzschläge wird es etwas leichter, den Schmerz zu ertragen, bis ich ihn nur noch als dumpfes Pochen in meinem Herzen spüre.
MIA